Die deutsche Kaste

Wir werden täglich/berufsalltäglich mit Sachverhalten konfrontiert, die wir uns nicht aussuchen können: z.B. mit der Rolle von technischen Neuerungen, denen sich die Arbeitsverhältnisse anpassen müssen, mit der Unterscheidung zwischen Hand- und Kopfarbeit und mit der Unterscheidung zwischen kreativen und repetitiven Tätigkeiten. Gleichbehandlung bezüglich der Lebensenergie, die der Mensch in die Tätigkeiten investiert, die der Gesellschaft dienlich sind, sollte angestrebt werden. Wir sehen, wie die Unterschichten gebeutelt werden, die Entscheider dürfen entscheiden, wie sehr diejenigen, die nur Anweisungen erhalten, an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen müssen. Das schafft legitime Gründe für einen Aufruhr und doch passiert nichts. Die Konkurrenz innerhalb des Niedriglohnsektors wird sogar noch durch die Aufenthalts-/Arbeitserlaubnis für osteuropäische Arbeitskräfte in unserem Land verschärft. Als ob es gar keine Grenzen für die Schlechtbehandlung der Unterschichten mehr geben würde. Wie verhalten sich die Menschen im Fahrstuhl zueinander? Könnten sie einen negativen Fahrstuhleffekt durch Kooperation umkehren? Fahrstuhleffekt würde aber bedeuten, dass im Grunde alle betroffen wären. Doch das scheint(!) ja nicht der Fall sein.

Der Arbeitsmarkt ist grundsätzlich als eine nationale Entität zu verstehen, deren Teilnehmer bestimmte Rechte besitzen. Wenn man ihn öffnet und dann z.B. einheimische Schlachter gekündigt werden, um welche aus dem Ausland zu beschäftigen oder für Großbauten bevorzugt Firmen engagiert werden, die die billigeren ausländischen Arbeitskräfte beschäftigen und so bestimmte Berufe von Deutschen nicht mehr ausgeübt werden können, dann wird der Verschiedenheit der menschlichen Potentiale im eigenen Volke nicht mehr genügend Rechnung getragen. Entscheider dürfen nicht gegen diejenigen entscheiden, die selber keine Entscheidungsgewalt übertragen bekommen haben.