„Strategische Beratung“

20.2.2022

Ich bin ein Soziologe mit Magisterabschluss. Nun könnte ich aufgrund meines Wissens, meiner Methoden und meiner sonstigen Bildung der Politik, großen Unternehmen, oder auch z.B. großen Fußballclubs strategische Hilfe geben. Politisch bin ich allerdings gebunden. Ich mache mit Verbrechern und Hochverrätern keine gemeinsame Sache. Unternehmen setzen oft aufgrund falscher Einschätzungen Millionen oder sogar Milliarden in den Sand. Und Menschen von außerhalb der Organisation wundern sich dann. Viele Organisationen geben für Berater schon Abermillionen aus und handeln trotzdem falsch. Mir würde schon ein durchschnittliches Salär reichen und mein Name müsste sonst nicht genannt werden. Wenn meine Beratung sich nicht als nützlich erweist, dann hat es sich von selbst erledigt. Ein Berater kann ja nicht den Willen, der letztlich alles zusammenfügen muss, um entscheiden zu können, ersetzen. Er kann nur Handlungshilfen geben. Und man muss auch vergessen können, um handlungsfähig zu bleiben.

Nehmen wir z.B. die Ukraine-Krise. Wie viele Tote wird es jetzt geben und wie groß wird der volkswirtschaftliche Schaden sein? Heute habe ich den Presseclub gesehen. Einige Sachen hätte ich auch erwähnt. Aber es war nichts Neues dabei. Die Einblendung der Stoltenberg-Rede war schon interessant.

Ein Beitrag meiner Methode wäre z.B. ein Verweis auf den Zusammenhang des Slawentums. Ein Teil des Slawentums hat sich der EU und der NATO angeschlossen. Aber es gibt Reibungen und den Wunsch nach eigenen Wegen. Nun gibt es bei den Slawen nicht so einen eindeutigen kulturellen Zusammenhalt wie bei den Westeuropäern seit dem 2. Weltkrieg und später. Sprachliche und genetische Abgrenzungen sind aber möglich. Und obwohl der kulturelle Zusammenhalt nicht so eindeutig ist, gibt es doch einen kulturellen Rahmen, dem alle Slawen zugehören. Warum ist nun die Ukraine so speziell und Russland wird auf einmal wach? Das kann meine Theorie beantworten. Wie gesagt, man muss auch vergessen können! Die Ukraine nimmt eine mittlere Stellung im Ganzen des slawischen Zusammenhangs ein, die das Ganze zusammenhält. Und jetzt der Satz: „Russland will die Ukraine nicht verlieren, weil es sonst Angst hat, sich selber zu verlieren“. Außerdem stehen wir epochenmäßig an einer Schwelle: Asien will sich ein Gesicht geben und wächst zusammen. Russland und Weißrussland würden mit der Ukraine dann eher zu Asien gehören. Und ohne das Kleinrussland(Ukraine) läge das aus dem Altrussland Hervorgegangene in verschiedenen Herrschaftsgebieten(oder nur Haupteinflussgebieten).

Außerdem fühlt man sich natürlich an den „Kaukasischen Kreidekreis“ erinnert. Eine Erzählung, die auf einer chinesischen Geschichte beruht. Was sich ein listiger Richter so alles in der Fantasie von Autoren erlauben darf! Wer gibt nun wem nach? Man will ja etwas Gutes für die Ukraine, denn um sie geht es ja. Und man will den Russen auch nichts Schlechtes. Auf Diplomatie kommt es bei solchen Umbrüchen immer an. Warum macht sich ein Norweger an der Spitze der NATO jetzt so wichtig? Die Waräger waren auch Skandinavier. Und ein großer Teil der jetzigen Ukraine war auch Teil des Staates Polen-Litauen. Warum tun sich gerade Skandinavier und andere bestimmte slawische Völker bei Handlungsvorschlägen so hervor, als ob sie autoritätsmäßig in der Pflicht wären, obwohl sie selber wenig oder gar nicht betroffen sind? Stoltenberg will nun Chef der norwegischen Zentralbank werden. Nach ihm soll die NATO Stärke zeigen. Ein Kapitalist ohne Interesse an der Lage des Anderen. Ein richtiger Wikinger.

Die NATO darf die Ukraine nicht für ihre eigene Ignoranz leiden lassen. Die NATO ist nämlich zur Zeit gar nicht wichtig. Die NATO muss stark sein – zum Schutz der eigenen Territorien, der Bündnismitglieder. Aber was ist diese Stärke für die Ukraine wert, wenn sie an der Grenze zur Ukraine verharren muss? Denn das wird sie müssen.