Die Welt in Deutschland (“Verbandswelt”)

Die Welt kommt in Deutschland nicht einfach so an. Es gibt Infrastrukturen, die die Netzströme, Bildströme und Transportströme etc. aufrechterhalten. Es gibt Organisationen, die Standards festlegen und ihre Einhaltung kontrollieren. Das alles kann auf verschiedene Weise interessant verzweigt sein. Es offenbaren sich eigene, kleine Welten und verteilte Wirklichkeiten. Partizipation kann Konsequenzen in entfernten Regionen haben. Alle Informationen und Menschen, die hier ankommen, wurden von vor allem Wirtschaftsunternehmen an eine irgendwie statistisch vorbestimmte Adresse gebracht, deren individuelle Festlegung aber schwer zu ergründen ist. Zeit und Raum bilden statistisch gerade keine Einheit, und wenn sie eine exakte Einheit bilden, entgehen beide komplett einer statistischen Erfassung. Statistik ist erst möglich, wenn etwas verschieden verteilt oder in Bewegung geraten ist. Deshalb erfolgt die statistische Auswertung auch über stochastische Instrumente, die Aussagen über “Wahrscheinlichkeiten” erlauben. Gläserne Hochhäuser sind nicht umsonst die Wahrzeichen der Organisationen, die für die Aufrechterhaltung der Ströme schon eine längere Zeit verantwortlich sind. Wir sollten nicht vergessen, dass wir Herren über die Ströme werden können, wenn wir ihre Entwicklung und ihre Ordnung verstehen und ihren Sinn hinterfragen. Dezentralisierung ist hierfür irgendwie das falsche Wort. Wie wäre es mit einer Dialektik aus Dekanalisierung und Rekanalisierung? Es gibt im Grunde drei Möglichkeiten, wie wir unsere Bewegung bezüglich derjenigen des Stromes koordinieren können. Wir können über Brücken oder Trittsteine auf die andere Seite gelangen, wir können an ihm entlanggehen und wir können in ihm schwimmen.