Verpönte

Hier werde ich Künstlern der Vergangenheit ein bisschen Raum geben, die in der heutigen Kultur verpönt sind. Über ihre Stimmen werden Glasglocken des Nichtkennendürfens gehalten, obwohl ihre Worte doch teilweise durchdringende Kraft besitzen. Ich werde mit Dietrich Eckart anfangen, einem Menschen mit janusköpfigem Wissen. Auch um ihn selber zu verstehen. Ein Mensch aus einer anderen Zeit, der im Kleinen einen großen Einfluss ausübte. Er baute Hitler derart auf, dass dieser glaubte, der Führer der Welt zu sein. Was Eckart dachte, teilte er mit. Was er wollte, wer kann es wissen? Es braucht noch weitere Forschung, um zwischen Schöpfer und Geschöpf noch weiter zu unterscheiden. Hitler als Geschöpf von Frankenchrist Eckart? Ich werde mich langsam herantasten. Folgendes Gedicht stammt aus Eckarts Feder. Er war besser im Dichten als Hitler im Malen, soweit ich das beurteilen kann. Ob ich dieses Gedicht und Weiteres hier copyrightmäßig veröffentlichen darf, weiß ich nicht so recht. Falls nicht, werde ich es wieder löschen.

Dietrich Eckart:


Dunkle Sehnsucht

(auch ein Liedtext in dem Drama „Der Froschkönig“ von 1904, S.128/129)


Oft löst mein Geist sich von der Erde

Und geht den dunklen Weg voran,

Den ich einst selber wandeln werde,

Die still geheimnisvolle Bahn,

Wo mich kein Sonnenstrahl begleitet,

Kein Blumenduft, kein Vogellied,

Wo sich nur schwarzes Schweigen breitet

Durch ein unendliches Gebiet.



Verstrickt im ewigen Neid des Bösen

tast ich mich durch die Nacht –

Was schön mir schien, ist nie gewesen,

nur Träume, die ein Toter wacht.

O könnt ich an die Augen drücken

nur einmal eine liebe Hand,

um nicht das Grauen zu erblicken,

die Finsternis, die mich umspannt.




Dietrich Eckart – Vom Dichter als Ritter zum Kriegerdichter und Dichterpriester

In dem Aufsatz „Männer!“ in dem ersten Heft der Wochenzeitschrift „Auf gut deutsch. Wochenschrift für Ordnung und Recht“ von 1919 schildert Eckart sein Selbstbild ziemlich klar. Sehr einfach und klar geschrieben. Doch es bleiben ein paar Fragezeichen. Dietrich Eckart war am Ende des ersten Weltkrieges schon 50 Jahre alt. Etwas jünger als ich jetzt. Und dies war eine Zeit besonders drastischer Veränderungen. Nicht nur, dass gerade ein „Weltkrieg“ stattgefunden hatte, sondern die politische Ordnung, in der Eckart bis jetzt gelebt und mit der er sich zum Teil identifziert hatte, fand ein Ende. Der Übergang von der konstitutionellen Monarchie zu einer reinen Parteiendemokratie(+ einem starken Reichspräsidenten) fand auch nicht reibungslos statt. In der Stadt, in der er lebte, wurde von dem Juden Kurt Eisner der Freistaat Bayern ausgerufen. Er selbst lässt sich als Führer der USPD von einem Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat zum Ministerpräsidenten wählen.

Am 30. April 1919 wurden von der räterepublikanischen Militärpolizei im Luitpold-Gymnasium sieben Mitglieder der Thule-Gesellschaft, mit der Eckart im engen Kontakt stand, und drei weitere Adlige erschossen, die im Hotel „Vier Jahreszeiten“ zusammen mit anderen Personen festgenommen worden waren. Wenn er an diesem Tag in jenem Sitz der Thule-Gesellschaft gewesen wäre, hätte es auch ihn treffen können. Vielleicht gehörte er ja sogar zu den auch Festgenommenen. So detailreich ist mein Wissen nicht. Man kann den Übergang so oder so gestalten. Die Ordnung war im Fließen und Eckart sah richtig voraus, dass die Demokratie der Weimarer Republik nicht genügend in den Herzen der Bürger Wurzeln schlagen konnte. Eisner selber wurde schon vor den Morden im Luitpold-Gymnasium von Anton Graf von Arco auf Valley erschossen. Die Mutter von von Arco auf Valley stammte aus der jüdischen Bankiersfamilie Oppenheim, weswegen er aus der Thule-Gesellschaft ausgeschlossen worden war.

Kurt Eisner war auch kein Einzelfall. Weitere Name von Juden, die führende Positionen in der Münchner Räterepublik einnahmen: u.a. Eugen Leviné, Erich Mühsam, Gustav Landauer, Ernst Toller(Landauer kehrte der Räterepublik jedoch schon vor den Geiselmorden den Rücken; Mühsam war in Haft und Toller soll die Geiselmorde wohl nachher(?) nicht gutgeheißen haben(?); nach der Autobiographie „Eine Jugend in Deutschland“ von Toller können Morde an Mitgliedern der Thule-Gesellschaft prinzipiell keine Geiselmorde sein oder man kann schon für (Räteregierungs-)Urkundenfälschung erschossen werden!!; insgesamt kann man die „Münchner Räterepublik“ vielleicht mit einem von Soldaten einer fremden Macht gekaperten Handelsschiff vergleichen, das auf Kollisionskurs mit einem Passagierdampfer geht; das gekaperte Handelsschiff will erst ausweichen, wenn die Passagiere des Passagierdampfers sich der fremden Macht anschließen; insofern ist auch Landauer nicht unschuldig; weil er sich den Kaperern anschließt; er verlässt nur früh das Schiff; bevor der Passagierdampfer am Horizont auftaucht?). Die Geschehnisse in Russland strahlten weit aus. Auch dort übernahmen Juden führende Positionen. Trotzki war Jude, Lenin hatte einen jüdischen Großvater. Und das war nur die eine Seite, von der Eckart die christliche Kultur bedroht sah. Auch auf der anderen Seite, im Kapitalismus, war das Judentum stark repräsentiert. Juden befanden sich einerseits an vorderster Front, um Herrscherhäuser zu stürzen, die Völker zu spalten und sich selber in führenden Positionen zu platzieren, und andererseits betrieben sie ihre Geschäfte außerordentlich profitorierentiert. In dem Sinne, dass der Gewinn vor dem Nutzen kommt. Also auf der einen Seite vorgespielter Altruismus für den Machterwerb und auf der anderen Seite das Bürsten der Wirtschaft auf das Gegenteil, sodass man den eigentlichen Sinn der Wirtschaft vergisst und das Mittel des Geldes als den wesentlichen Zweck nimmt.

Wenn diese zwei Strömungen die Gesellschaft dominieren würden, würde die deutsche Kultur tatsächlich zugrundegehen. Auch heute noch gibt es diese Tendenzen. Sie sind dem Judentum in der Diaspora scheinbar innewohnend. Wie dominierend darf man sich fragen. Jedenfalls haben die Nationen ohne Zweifel das Recht, sich davor zu schützen. Auch die heutige deutsche Wirtschaft zeigt einige Tendenzen, die durch jüdische Einflüsse induziert zu sein scheinen. Das Profitinteresse auf der einen Seite dominiert stärker, auf der anderen Seite wollen Juden eine schärfere Kontrolle bzw. eine Reduzierung gesellschaftlicher Freiheiten. Der jüdische Geschäftsmann Daniel Sheffer, der gleichzeitig der Initiator der Kampagne „Nein zu Antisemitismus. Ja zur Bornplatzsynagoge“ ist, fasste seine Haltung zur Wirtschaft folgendermaßen zusammen: „Mich interessiert nur der Gewinn, deshalb gibt es für mich auch nur einen Begriff – die Profit Economy“(Welt am Sonntag, 29.4.2001). Ansonsten weiß ich nichts über sein Wirtschafts- und sonstiges soziales Gebaren. Aber allein schon dieses Zitat zeigt eine abstoßende Geisteshaltung. Ein anderer Fall wäre zum Beispiel das Sommermärchen und die Rolle, die Robert Louis Dreyfus darin gespielt hat. Dann gibt es noch die vielen internationalen Unternehmen, die ihre Profite auch in Deutschland machen und deren Gründung und Entwicklung maßgeblich von jüdischem Profitinteresse angetrieben worden sind. In den USA treten jene beiden Tendenzen noch weit schärfer zu Tage. Die Kabinettsbildung des neuen Präsidenten Joe Biden hat auch mich leider sehr erstaunt. Dass dieses Kabinett derart von Juden dominiert wird, hatte ich nicht erwartet. Ich hatte Schlimmes von Kamala Harris befürchtet, aber war wenig informiert, wie Biden selbst sich mit jüdischer „Kompetenz“ umgab.

Die Münchner Räterepublik zeigte etwas auf, war jedoch selber nur eine Episode. Andere Kräfte waren stärker. Aber das Wesentliche, die Frage der Legitimation für die neue politische Ordnung blieb: die Demokratie musste vom Volk auch selber gewollt werden. Aber dafür dürfen die Parteien nicht nur volksspaltend wirken, sondern im Gegenteil müssen volkseinend wirken(etwas, was die SPD bis heute nicht begriffen bzw. wieder vergessen hat). Und das auch bezüglich der politischen Positionen, die es so im Volk noch gar nicht gab, weil die Gesellschaft nicht so einheitlich gesamtdeutsch wie nach dem zweiten Weltkrieg war. Regionale Interessen dominierten noch oft universelle Positionen. Dabei spielten alte Standesinteressen eine Rolle. Also muss vor der politischen Volkseinung die gesamtdeutsche Volkswerdung stehen, in der Stände keine Rolle mehr spielen und in der Beamte ihren Auftrag vom Volk bekommen und nicht nur von den Herrschenden und diesen auch so verstehen. Es gab das „Volk“ der Demokratie noch gar nicht.

Dietrich Eckart stand vor einer Umstellung: „mich selbst trieb es aus der Stille des Dichters hinein in den Wirrwarr, ungeachtet meines Wissens um die augenblickliche Übermacht des Stromes“. Jener besagte Aufsatz ist kurz. Eckart legt Wert auf Wesentlichkeit. Bismarck ist das Vorbild, mit dem er groß wurde, und er ist auch noch 1919 für ihn das Vorbild für einen Staatslenker. Das Richtige gibt es halt. Es braucht keine Parteien, die das Gemeinwohl noch in Frage stellen müssen oder es gar neu definieren wollen. Es existiert bereits vor aller Augen – in aller Klarheit zu erkennen. Durch die Parteien wird nur das Falsche zum Richtigen gemacht und das Richtige zum Falschen. So meine Interpretation seiner Haltung.

Das ist aber nur die eine Seite der „schöpferischen Politik“, die Kunst sein muss und nicht Geschäft sein darf. Es ist die Seite des Machtwillens, der leidenschaftlichen Verfolgung von Zielen. Die andere Seite ist der Wille zum inneren Wert, also sagen wir kurz der Wertwille. Der Politiker verändert die Situation durch seine eigene Anwesenheit im Spiel der Macht – desto mehr je weiter oben er steht. Die Art der Ziele wird wichtig. Dann gibt es eine Bifurkation und er ist auf seine innere Stimme angewiesen, um zu entscheiden. Je höher er steht, desto mehr muss er seiner inneren Stimme gehorchen. Er braucht seelische Kraft, Persönlichkeit. Die Leidenschaft, mit der er andere motivieren kann, muss rechtzeitig durch die seelische Kraft gezügelt werden, wenn er das Feld der Bifurkaktion betritt, eine Weggabelung der Unentschiedenheit vor sich hat.

Auf der Seite der Leidenschaft und des Machtwillens zählen die Fragen: „was mag ich?“ und „was will ich?“ . Hier befördert das Mögen das Wollen und das Wollen befördert das Mögen. Es gibt hier keine Bifurkation. Es gibt Brücken statt Grenzen.

Auf der Seite des Wertwillens zählen die Fragen: „was darf ich?“ und „was muss ich?“ . Hier gibt es eine Bifurkation. Es gibt Grenzen statt Brücken. Das Dürfen behindert das Müssen und das Müssen behindert das Dürfen. Wenn man mehr muss als darf, ist das Dürfen das Limitierende. Das Dürfen entscheidet über den Weg. Und wenn man mehr darf als muss, ist das Müssen das Limitierende. Das Müssen entscheidet über den Weg.

Ich habe hier reichlich hinzusystematisiert. So steht das nicht im kurzen Aufsatz bei Eckart. Kann das von Eckart Geschriebene aber Anderes bedeuten? Also für den Machtwillen gibt es das Richtige schon und man braucht keine Parteien; es braucht keine Parteiung/Trennung. Für den Wertwillen muss der richtige Weg noch gefunden werden und man braucht kein Parlament; es braucht keine Einung. Das ist also die Ausgangsposition von Eckart am Ende der konstitutionellen Monarchie – mit dem bleibenden Vorbild Bismarck. Der aber schon lange tot ist. Wenn Eckart recht hat, wie sieht es mit der entgegengesetzten Verteilung aus: das Parlament für den Machtwillen und die Parteien für den Wertwillen. Dann müsste nur der Übergang von der ersten Verteilung zur zweiten Verteilung schrittweise organisiert werden. Z.B. in drei Schritten. Wie ist dann die politische Teilhabe von Eckart bis zur Zeit seines Todes zu bewerten? Insbesondere seine Haltung bzw. Haltungen zu Hitler. (aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten muss ich seine Tätigkeit als Chefredakteur des „Völkischen Beobachters“ aussparen, da ich einfach nicht ohne Geldmittel an die Ausgaben bis zu seinem Tod rankomme)

Hier würden dann wohl das Können und Sollen besondere Bedeutung erlangen. Wie sehr ist das politische System der BRD mit der zweiten Verteilung deckungsgleich?

Zwischen Machtwillen und Wertwillen befinden sich die Fragen: „was soll ich?“ und „was kann ich?“ . Das Sollen steht zwischen dem Mögen und Dürfen, das Können zwischen dem Wollen und Müssen. So jedenfalls zwischen dem Machtwillen und dem Wertwillen. Das Befördern im Machtwillen stammt ja vom Können und das Behindern im Wertwillen stammt vom Sollen. Die ursprünglichen Reihungen der Modalverben lauten ja folgendermaßen: A. 1. Mögen A.2. Können A.3. Wollen; B.1. Dürfen B.2. Sollen B. 3. Müssen . Das Können wandert also im Idealfall von der Mittel- bzw. vermittelnden Position der ursprünglichen Reihung A. an die obere Verbindung zwischen Machtwille und Wertwille, das Sollen im Idealfall von der Mittel- bzw. vermittelnden Position der ursprünglichen Reihung B. an die untere, die Basisverbindung von Machtwille und Wertwille. Der Übergang in drei Schritten kann also nur folgendermaßen aussehen:

  1. Das Sollen befindet sich oben und das Können unten
  2. Sollen und Können befinden sich sowohl unten als auch oben, also jeweils immer zur Hälfte. Hier muss also zwischen zwei Arten des Könnens und des Sollens unterschieden werden.
  3. Das Können befindet sich oben und das Sollen unten.

Der eigentliche Übergang ist der Übergang von 1. zu 2., die Differenz bei 2. und der Übergang von 2. zu 3. . Also:

  1. Die gleichzeitige Aufspaltung und Wanderung von jeweils Können und Sollen(Phase A)
  2. Das Zusammen des Unterschiedenen (von Können und Sollen)(A/B|B/A)
  3. Die gleichzeitige Vereinigung und Wanderung von jeweils Können und Sollen(Phase B)

Eigentlich liegen hier nur zwei Phasen vor: 1. und 3. . 2. ist nur die Prozessmitte.

Man denkt immer gleich an Kö(nnen)(So)l(le)n.

Solllen und Können kann man folgendermaßen unterscheiden:

  1. Sollen 1 : Wenn man mehr muss als man darf , tut man so viel wie man soll.
  2. Sollen 2 : Wenn Wollen und Mögen unterschiedlich groß sind, tut man so viel wie man soll.
  1. Können 1 : Wenn man mehr darf als man muss, tut man so viel wie man kann.
  2. Können 2: Wenn Wollen und Mögen gleich groß sind, tut man so viel wie man kann.

In der Phase 2.2. (Das Zusammen des Unterschiedenen (von Können und Sollen)) befinden sich vom Sollen das Sollen 2 unten und vom Können das Können 1 oben. So werden die Vorsicht beim Heruntersteigen und die Ausschöpfung des Möglichen beim Heraufsteigen miteinander verbunden. Zuerst „wandern“ also das Sollen 2 und das Können 1 und zuletzt das Sollen 1 und das Können 2.

Beim Idealfall (das Sollen 1 und das Sollen 2 zwischen dem Wertwillen und dem Machtwillen unten zwischen Mögen und Dürfen und das Können 1 und das Können 2 zwischen dem Wertwillen und dem Machtwillen oben zwischen Wollen und Müssen) gibt es die gewünschte Form der parlamentarischen Parteiendemokratie, an der auch Eckart vielleicht nichts auszusetzen gehabt hätte. Ein Grundgesetz, das die Rechte des Volkes schützt, und Parteien, die für und nicht gegen das Volk arbeiten.

Idealfall der Dauerhaften Parlamentarischen Demokratie:

Übergang zur Dauerhaften Parlamentarischen Demokratie(2.Phase):

Übergang zur Dauerhaften Parlamentarischen Demokratie(mittlerer Zustand):

Übergang zur Dauerhaften Parlamentarischen Demokratie(1.Phase):

Realfall/Beginn der Parlamentarischen Demokratie:

Nun muss man drei Politiken unterscheiden: die rechte Politik, Apolitik und Antipolitik. Inwieweit ist die Haltung von Eckart eine urrechte politische Haltung? Eckart selber will ja nicht an der Spaltung der Gesellschaft teilhaben, will sich an keine Partei oder Person hängen. Aber er will Gehör finden. Er sagt selber, dass er davon abhängt, dass sein Geschriebenes Echo findet, Leser. Aber was ihm vielleicht noch mehr helfen würde, wäre: ein Protagonist. Was sind schon geschriebene Worte, wenn man jemandem haben kann, der das in einer Handlung(in der Tat?, mit Taten?) verkörpern kann?

Dietrich Eckart ist auch der Verfasser des besonders berüchtigten „Sturmliedes“. Es ist besonders berüchtigt, weil es mit der Musik von Hans Gassner von der SA als eine ihrer Hymnen benutzt worden ist. Außerdem soll der Vortrag dieses Gedichtes oft den Schlusspunkt von NSDAP-Versammlungen gebildet haben. Was sehr interessant ist. Einer poetischen Autorität (oder nur seinem Werk) wurde das letzte „Wort“ zugebilligt. Als Teil eines Stückes? Als „Rausschmeißer“? Einen Aufbau von Intensität mit artistischer Schlüssigkeit kann man diesem Text wohl kaum absprechen. Viel mehr möchte ich dazu nicht sagen. Ich könnte es natürlich. Vielleicht, wenn sich die Gesetzeslage etwas mehr geklärt hat.

Obwohl in dem Text selber keine Propaganda für die SA gemacht wird und zumindest nicht direkt zu Gewalttaten aufgerufen wird, sondern nur zur Wachsamkeit und Entschlossenheit, ist das Lied im aktuellen Rechtssystem aufgrund von § 86 des deutschen Strafgesetzbuches verboten. Es wird in dem Text von Rache gesprochen. Aber kann nicht Rache schon dadurch erreicht werden, weiteren Schaden unmöglich zu machen? Wenn etwas nicht fortwirken kann, könnte man sich dann nicht zufriedengeben, ohne dass man den Hass am Anderen exekutieren muss? Wenn man Letzteres tun würde, würde man dann dem Anderen nicht eine zusätzliche Genugtuung verschaffen? Die Macht der Rache im Innern könnte ohne diese Exekution des Hasses umso wirkmächtiger bleiben. Voraussetzung ist allerdings, dass es grundsätzlich kein zweites Mal geben kann. Ein häufiges Filmthema. Wenn dem so wäre, dann wäre in dem Sturmlied kein Aufruf zur Gewalt enthalten!!

Nun kann man ja wirklich nicht sagen, dass der Mensch, der dieses Gedicht verfasst hat, nicht in der Realität verortet war. Es kann wohl kaum ein Beispiel mit größerer kultureller Tragweite geben als die Ermordung der herrschenden Familie einer 300 Jahre alten Zarendynastie. Die Dynastie mit dem ersten Kaiser des Russischen Reiches Peter dem Großen. Dazu kommen noch die Geiselmorde im Luitpold-Gymnasium in direkter Nähe von Eckart in München. Alle diese Morde waren feige Morde, die wesentlich von Juden initiiert worden sind, also ohne das Mittun oder die Anstiftung von Juden nicht geschehen wären. Auch wenn der letzte mündliche Befehl zum Erschießen in München von Egelhofer gekommen sein sollte. Man darf ja nicht lügen! Und das geschah von jüdischer Seite vollkommen bewusst. Und diese vollkommene Bewusstsheit kann man von einem Gedicht nicht verlangen? Wenn es sie gibt, gibt es etwas in der Welt, an dem man nur mit einer übersymbolischen Überlegenheit vorbeikommt! Durch etwas, was über den Blues, das Frage-Antwort-Spiel hinausgeht. Über eine Transzendenz des Unmöglichen, die die Zukunft nicht in einer Kette von Ereignissen enden lassen will. Schon 1919?

Von Rache wird in dem Gedicht nur elementar, in der Interaktion von Erde und Himmel gesprochen, sodass nur die notwendige, absolut rechtzeitige Verhinderung des Bösen gemeint sein könnte. In der Weise, dass sich bei einem Gewitter die Wolken entladen und sich die Blitze in der Erde erden. Entladung und Erdung passieren also nicht vor oder nach dem Gewitter, sondern in Folge von etwas und als Ursache von etwas. Der Donner droht und der Blitz ist schnell genug. Das Böse kann nicht passieren. Wenn man eine Ordnung schafft, braucht es auch kein erstes Mal, braucht es das Böse nicht! Dass Juden zusammen organisiert zu einem Mordgesindel werden können, wenn sie an die Herrschaft kommen, ist durch die Geschehnisse in Russland und München hinreichend belegt. Etwas, was nicht passieren muss, denn die Christenheit besitzt das nötige Wissen seit ihrer Existenz. Seitdem der Hohe Rat der Juden in einstimmiger Entscheidung das Todesurteil über Jesus verhängte. Also was dürfen Juden nie und was passiert gerade in den USA? Und was bedeutet die Existenz des Jüdischen Weltkongresses? Besitzt jene nicht schon den Ansatz zur Verschwörung und wie viele klandestine Sprengsel gibt es? Wenn Juden nur über Juden herrschen, ist das etwas Anderes. Wie es die Natur so regelt.

Vor dem Ende der wilhelminischen Monarchie konnte Eckart noch der Dichter als Ritter sein. Nach ihrem Ende und der Novemberrevolution entstand eine Dringlichkeit. Der Dichter konnte nicht mehr nur Dichter sein. Im, für das Sturmlied ist er der Kriegerdichter, nicht der Dichter des Krieges, sondern der Dichter, der zum Krieger werden muss. Der Dichter nach einer „Transformation“. Gleichzeitig wird er aber auch zum Dichterpriester. Der Ritter spaltet sich also auf in einen Krieger und einen Priester. So meinte er der neuen Situation vielleicht begegnen zu müssen. Der Dichterpriester sieht sich in der poetischen Tradition von Goethe (gegen u.a. Heine) und in der philosophischen Tradition von Pascal, Kant und Schopenhauer (gegen u.a. Spinoza). Der Kriegerdichter ist ein Dichter und der Dichterpriester ist ein Priester. Der Priester Eckart äußerte sich u.a. in der unvollendeten Aufsatzreihe „Das Judentum in und außer uns“ in der gleichen Wochenschrift in der ersten Hälfte des Jahres 1919. Bei der oft sehr ablehnenden Wortwahl gegenüber dem Judentum muss man u.a. die für ihn subjektive Notwendigkeit der Abgrenzung bedenken. Es bleibt ein Kern an Aussagen als objektiver Inhalt. Im Gegensatz zum oft redundanten Hitler in diesem Themenfeld kann man hier eine klar begründete Position ausmachen – ohne große Redunanzen. Wenn er an den Kern des Kerns rührt, wird es auf einmal einzigartig. Man stutzt. Auf einmal kommt etwas Ungewohntes zum Vorschein. Das scheinbare Gegenteil. Eckart war auch in einer Geistestradition geerdet bzw. erdete sich selber in ihr. Er ist in dieser Hinsicht eine besondere Persönlichkeit und ich kenne mich zu wenig aus, um weitere Persönlichkeiten in dieser Hinsicht als Dichter in der politischen Öffentlichkeit in seiner Generation an seine Seite zu stellen.

Es geht Eckart in dieser Aufsatzreihe um etwas Ähnliches wie der französischen Sendereihe „Die Geburt des Christentums“ von 2003(zur Zeit auf arte in der Mediathek abrufbar), in der interessanterweise sowohl christliche als auch jüdische Religionswissenschaftler zu Worte kommen. Vor allem in der zweiten Hälfte dieser Sendereihe geht es um die Abgrenzung bzw. Loslösung des Christentums vom Judentum, von der jüdischen Umgebung der Botschaft von Jesus Christus. Bei Eckart geht es dazu auch noch um die politische Relevanz der christlichen Botschaft. Es ist nicht schwer, die Konsequenzen für die politische Wirklichkeit aus dem Geschriebenen zu ziehen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich die Metapher des Baumes nutze – so einfallslos wie ich bin. Die Flora und die Bäume stellen halt die symbiotische Sphäre zur Fauna und dem Menschen dar. Wir können ohne Sauerstoff nicht leben. Die Pflanzen als Gesamtheit (nicht jede einzelne Züchtung) brauchen vielleicht Insekten, aber höchstens die Vernunft und nicht den Menschen selber zum Überleben. Obwohl: kenne ich alle Zusammenhänge?

Man kann die Beziehung von Christus zum Judentum mit der Metapher des Baumes darstellen. Die Wurzel ist die Auserwähltheit (also zuerst des jüdischen Volkes). Aus dieser Wurzel entsprießt ein Stamm. Dieser Stamm ist der Glauben und das Halten der Gebote, etc. . Es gibt sowohl eine Innerlichkeit des Stammes (durch die Wasser fließt) als auch mit der Rinde eine Äußerlichkeit. Nun hebt auch jene Sendereihe zum Schluss auf das Selbstbewusstsein der Christen ab, dass Jesus das Judentum bzw. die Auserwähltheit und den Glauben rein repräsentieren kann. Christus ist das, was aus dem Stamm sprießt, die Äste, Zweige und Blätter, die Krone des Baumes, das, was vom Baum mit dem Licht und der Luft in Kommunikation tritt.

Nun kann man das auch auf die politische Wirklichkeit übertragen. Dann ist die Wurzel die Auserwähltheit jedes Volkes, die Nation als das selbstgeschaffene Paradies der einheimischen Menschen. Also kurz: die Wurzel ist das Volk und seine Macht als Komplexität. Der Stamm, der aus dieser Wurzel sprießt, muss etwas Simplexes umfassen. Pflichten sind nur ein oberflächlicher Ausdruck für etwas, zu was man nicht gezwungen werden muss. Man fühlt sich in der Nation auch hinsichtlich seiner eigenen Ziele und Wünsche aufgehoben. Die Krone kann dann nur etwas Perplexes sein: der Führer. Der Führer, der alle diese Ziele in sich trägt, ausdrücken kann und die Wege zu ihnen aufzeigen kann. Führer gibt es nicht nur in autoritären Systemen, sondern auch in Parteien, Bewegungen, etc. .Also kann die Religion (hier die christliche) ein direktes Vorbild für die politische Wirklichkeit darstellen. Nach dem Krieg waren die Verhältnisse aber nicht mehr die gleichen wie zur Zeit der Monarchie unter Wilhelm, dem II. . Als Bismarck noch lebte, war er der Führer.

Was ist nun das Judentum ohne Jesus? Es gab drei mögliche Konstellationen für den Umgang der jüdischen Kultur mit Jesus.

1. Jesus wird von den Juden als ihr König angenommen. Die Welt wird Israel nach den Worten von Jesus Christus. Alle Juden werden praktisch so zu Missionaren dieses Glaubens in der Welt. Dazu müssen sie nicht selber bekehren, in die Welt hinausziehen. Sondern da Christus ja lebt, reicht das praktische Beispiel.

2. Jesus wird von den Juden zwar nicht als ihr König angenommen, jedoch mit seinen Ansprüchen als Führer einer innerjüdischen Bewegung toleriert. Das heißt: er und seine Anhänger können innerhalb des Judentums ein normales Leben führen. Eine Konkurrenz von Glaubensgrundsätzen im Anschluss an das Alte Testament wird zugelassen. Jesus wird wohl eine Familie gründen und seine Kinder werden vor allen Anderen sein Werk fortsetzen.

3. Die Juden halten Jesus als Zumutung nicht aus. Er hält ihnen den Spiegel vor. Er stellt alles das dar, was sie sittlich und moralisch nie erreichen können, weil seine Linie nie gegen Gottes Gebote verstoßen konnte. Als der Inbegriff des Judentums, als der König der Juden. Die jüdische Geistlichkeit fällt einstimmig das Todesurteil über Jesus und somit über das Wort Gottes und negiert so den ureigentlichen Telos all ihrer Glaubensgrundsätze.

Wenn 1. Wirklichkeit geworden wäre, hätte das bedeutet, dass das Judentum die nötige „Innenkraft“ (um mit Eckart zu sprechen) besessen hätte, um die Einheit von Volk, Boden und Praxis (von der Daniel R. Schwartz in jener Sendereihe spricht) bis zum Untergang des Römischen Reiches beizubehalten, sodass das dann entstehende Vakuum nicht vom Islam gefüllt worden wäre, sondern das Judentum hätte sich als Gesellschaft natürlich fortsetzen können. Mit Macht nach außen und Regierung nach innen. Der Islam wäre ein rein arabisches Phänomen geworden. Die Turkvölker wären zum großen Teil buddhistischen Glaubens. Der Iran zoroastrisch und die griechische Welt wäre durch den Islam nicht erreichbar, eroberbar. Die Folgen der 2. Alternative sind schwerer zu fassen. Aus der Einheit von Volk, Boden und Praxis könnte eine Dreiheit mit unterschiedlichen Schicksalen oder einem gemeinsamen Zusammenhang werden. Aus der Dreiheit Juden, Proselyten, Gottesfürchtige könnte eine andere Dreiheit werden mit den Anhängern von Jesus in der Mitte als Kern und Anker. Die Realität der jüdischen Gesellschaft zur Zeit von Jesus führte zu 3. . Und was wir seitdem als Judentum kennen, stellt praktisch die Anpassung des Judentums an diese Wahl dar. Nun kann man sich fragen, was bleibt vom Judentum noch übrig, wenn man von ihm den Messianismus abzieht? Nur noch eine Lebensweise? Eine konkrete Diesseitsorientierung, die niemals mit sich selber fertig werden kann? Daran setzt nun Eckart an und diesbezüglich offenbart er tiefe Glaubensgrundsätze, die doch einige Fragen offen lassen. Man steht letztendlich wie vor einer Wand. Wie vor einer Dunkelheit. Wie vor einer selbstgemachten Intransparenz. Mag kommen, was will.

Der Achsenkreis der Judenwahl (insbesondere zur Erläuterung der besonderen Stellung des Paulus):

Was natürlich auffällt, ist, dass das Christentum eine zu 1. analoge Wahl getroffen hat. Jesus wurde Christus. Seine Worte konnten für uns Gültigkeit besitzen, jedoch nicht auf weltlicher, sondern auf geistlicher Ebene. Das Judentum wählte aber die dritte Option. Wenn also die erste und die dritte Option tatsächlich Wirklichkeit waren/wurden, dann müsste es also auch die zweite. Und was würde das dann für die dritte Option bedeuten? In Indien hatten um die Zeitenwende auch Veränderungen stattgefunden, die die Etablierung des Kastensystems betreffen. Erbgutanalysen scheinen zu belegen, dass es dort vor ca. 1900 Jahren üblich wurde, endogam in Gruppen zu heiraten. Also gibt es sogar die zweite Alternative in der Wirklichkeit. Es gibt ja auch die „Jesus in Indien“- Hypothese, wozu ich mich aufgrund mangelnden Wissens nicht profund äußern kann. Pontius Pilatus hätte es so angestellt, dass Jesus überlebte(„schon so früh am Kreuz gestorben, oho“). Jesus musste gar nicht auferstehen, sondern wurde dann von der indischen Kultur aufgenommen. Jedenfalls gibt es die zweite Option auch in der Wirklichkeit. Das heißt, die erste Option wurde Wirklichkeit durch den universalen Universalismus (die Weltkultur Europa), die zweite durch den totalitären Partikularismus (die Weltkultur Indien) als der Europa im Achsenkreis der Weltkulturen gegenüberliegenden Kultur. Wiederum Indien gegenüber liegt in jenem Achsenkreis die Pfeilgerade des Universalismus. Der Universalismus kann aber von keiner Kultur verkörpert werden. Er ist etwas Abstraktes. Kein Mensch kann also im Universalismus leben. Jetzt frage ich mich, ob die 3.Option nicht die des Universalismus ist und Jesus deshalb sterben musste(bzw. nur zum Tode verurteilt wurde), weil man in ihm nicht leben kann?

In jener Sendereihe auf arte wird besonders auf die Stellung des Paulus im Christentum eingegangen. Auch Eckart hat zu ihm eine Meinung. Mit dieser Modelldarstellung versuche ich mich dieser wichtigen Gestalt im frühen Christentum zu nähern. Wohlgemerkt als einer, der noch keinen Paulus-Brief ganz gelesen hat. Nur aufgrund dieser Sendereihe, einigen dort gebrachten wichtigen Zitaten und des mir bisher schon Bekannten habe ich dieses Modell – wieder in der Form des Achsenkreises – entworfen. Wie man sieht, ist die Position des Paulus darin eine nicht ganz einfache. Es sind in diesem Modell die Wahlmöglichkeiten des Judentums bezüglich seines Verhaltens gegenüber Jesus dargestellt. Man kann sein Königtum akzeptieren, positiv gesprochen ihn „inthronisieren“; man kann die Dominanz seiner Bewegung bezüglich der Interpretation des jüdischen Glaubens akzeptieren. Man kann sie tolerieren. Oder man kann ihn auch festsetzen und seine Gefangenschaft ignorieren. Oder man kann ihn (aber man sollte es nicht) zum Tode verurteilen. Oder man akzeptiert die eigene sündige Existenz und ist bereit zu lernen und sieht Jesus als denjenigen an, der diese Sünden vergeben kann, den Menschen von seiner Sündhaftigkeit erlösen kann. Dann müsste man „Sünde“ vielleicht in Anführungszeichen schreiben.

Dazu habe ich ein Genese-Schema entworfen, das die dritte Phase der Ontogenese (genauer: der Ontogenese der Phylogenese)darstellen soll. Die erste betrifft das Keimstadium: Spermium und Einzelle sowie deren Verschmelzung, die befruchtete Eizelle. Die zweite den Embryo und Foetus und die dritte das eigentliche Leben von der Geburt bis zum Tod. Das interessante Feld ist wohl nicht das untere zwischen Geburt und Tod(diese Frage kann jeder beantworten), sondern das kleinere obere Feld zwischen Geburt und Tod. Obwohl es hier wohl auch keine Verständnisschwierigkeiten geben sollte. Die Bezeichnungen der Grenzen legen direkte gemeinsame Bezüge von Sterben und Logik, Leiden und Ethik sowie Lieben und Erotik nahe. Wenn es stimmt, dann war es nicht schwer.

Was Eckart den Juden vorwirft: dass sie an kein Jenseits glauben, dass sie nicht über sich selber hinauswollen, in einem Diesseits verhaftet sind, das für sie absolut die Erfüllung bringen soll, in dem sie immer das gleiche Böse tun – inwieweit ist dieses Urteil stimmig? Eckart selber musste ja Wettschulden bezahlen, weil er nicht glauben wollte, dass Juden im ersten Weltkrieg für Deutschland gestorben sind. Auch jüdische Führer der Münchener Räterepublik haben sicherlich Opfer auf sich genommen. Sie wurden Opfer von Anschlägen, Folter. Nahmen jahrelange Gefangenschaft in Kauf. Auch wenn Eckart sie als Anarchisten bezeichnet, löst das natürlich nicht sein (logisches) Problem. Sind Anarchisten etwa nur lebensmüde? An was glaubte ein Erich Mühsam? An etwas Konkretes? Oder nur an eine Gefühlstendenz, für die er Knast und Tod in Kauf nahm?

Nun kommen wir zu dieser frappanten Stelle im 5.Abschnitt dieser Aufsatzreihe:

„Die Sendung des deutschen Volkes endigt, das ist meine feste Überzeugung, mit der letzten Stunde der Menschheit, wohin wir aber nie gelangen könnten, wenn uns vorher die Weltbejahung, der Jude unter uns, abhanden käme; weil ohne Weltbejahung kein Dasein möglich ist. Andererseits wieder, wenn der Jude dauernd uns überwucherte, würden wir nie in die Lage kommen, unsere Bestimmung, die in der Erlösung der Welt besteht, zu erfüllen, sondern würden, rund herausgesagt, dem Irrsinn verfallen; denn reine Weltbejahung, als der hemmungslose Wille zum nichtigen Dasein, führt zu keinem anderen Ziel.“

Also, was darf nach Eckart auch(!) nicht passieren: der Jude darf uns nicht abhanden kommen. Wenn man den Juden als abstrakte Verkörperung von etwas, wie hier von etwas wie der Weltbejahung, ansieht, dann ist es nicht möglich, die eigene Weltbejahung dadurch loszuwerden, dass man die Juden loswird. Die wird so lange da sein wie wir in der Welt. Wenn aber unsere Weltbejahung gegen ihre Weltbejahung steht und unsere Weltbejahung nur sozusagen unser „notwendiges Übel“ ist, um bis ans Ende der Zeit zu kommen, und ihre Weltbejahung ist ihr reiner Existenzmodus, dann wird etwas Höheres, unsere Weltverneinung, durch etwas Niederes, die andere Weltbejahung, in ihrem Kampf gegen unser Niederes, unsere Weltbejahung, riskiert.

Wenn Eckart von der Erlösung der Welt spricht, die zur Bestimmung des deutschen Volkes gehört, wie komplex mag das Denken dahin sein, muss das Denken dazu sein? Ich habe schon einmal meine Ordnung der deutschen Denker/Philosophen veröffentlicht. Die wesentlichen deutschen Philosophen hinsichtlich der Abgrenzbarkeit der Denkrichtungen sind im Achsenkeis anordbar. Einer fehlt noch. Wie Buddha gehört er zu mehreren Feldern. Dazu vielleicht ein anderes Mal. Von ihm habe ich noch zu wenig gelesen. Von den anderen Denkern also zumindest das Wesentlichste. Schon einiges. Das heißt nun nicht unbedingt, dass alle anderen Denker unwesentlich sind(u.a. die Grenzen müssen ja auch zudem noch bestimmt werden) . Aber die in diesem Achsenkreis haben die prominenten Wege mit Ernst und Gewissenhaftigkeit beschritten. Die Alleinstellungsmerkmale ihres Denkens kann man ihnen nicht mehr streitig machen. Auch wenn sie nicht das Absolute dabei erreicht haben sollten.

Nun habe ich versucht, die Begriffe Weltbejahung/-verneinung, Wertbejahung/-verneinung, Werkbejahung/-verneinung diesen Denkern zuzuordnen. Und tatsächlich: es funktioniert total. Und was dabei herauskommt, zeigt einmal wieder die Plastizität der Aussagekraft des Achsenkreises. Er stellt nicht nur ein starres Symbol dar. Sondern es entsteht immer auch ein „Bild“ mit eigener Aussagemacht. Oben befinden sich in dem folgenden Achsenkreis die Verneinungen und unten die Bejahungen. Nicht, dass die unteren Philosophen schlechter wären. Ihr Gegenstand ist wesentlich. Das Erkennen selber ist nicht das Schlechte. Und die Bejahungen zum Anfang sind sogar vielleicht erforderlich. Also kann das Oben und Unten bezüglich der Philosophen keine Höher- bzw. Geringerschätzung ausdrücken. Wenn wir die Verneinung über die Bejahung stellen, so können wir das nicht aus diesem Achsenkreis selber ziehen. Mit ihm können wir uns die Komplexität des damit Ausgedrückten vergegenwärtigen.

Dieses Modell enthält natürlich weitreichende wissenschaftstheoretische Implikationen. Man kann die Inhalte in den Feldern auch anders anordnen. Wenn die oberen, verneinenden Felder mit einer kontrollierenden Ebene und die unteren, bejahenden Felder mit einer Trieb-Ebene gleichgesetzt werden, dann würde man sich an Freud und sein „Über-Ich“ und „Es“ erinnert fühlen. Nur wäre dann wohl im Achsenkreis das „Ich“ ziemlich dazwischen eingequetscht. Wenn schon das „Ich“ bei Freud die kontrollierende Ebene sein soll, dann fragt man sich, wo denn das „Über-Ich“ verortet werden soll? Das kann alles im Menschen selber passieren? Wo bleibt die Gesellschaft? Wie viel wird bei ihm vom „Über-Ich“ ins „Ich“ gepackt und warum? Die „Erlösung“ der Psychoanalyse soll dann praktisch auch grob so eine Gestalt annehmen, dass man einem fremden Menschen sein Innerstes offenbart. Der Jude Freud weiß dann Bescheid. Und hat er auch die Schlüssel für die hintersten Türen der Seele und vor allem den Willen, das Monster dahinter gefangenzunehmen und rauszubringen? Und müsste dazu die Anordnung der Inhalte nicht anders, nämlich symmetrisch zwischen Oben und Unten sein, sodass Werkbejahung und Weltbejahung zu vertauschen wären? Aber dann läge die Werkbejahung ja benachbart zur Werkverneinung und die Weltbejahung benachbart zur Weltverneinung. Kann das sein? Außerdem müsste man sich fragen, ob man damit der deutschen Philosophie, also hier vor allem Stirner(Weltbejahung) und Heidegger(Werkbejahung) unrecht tun und sie falsch interpretieren würde? Rein oberflächlich, mutwillig falsch?! Vielleicht könnte man sich die Begriffe „Über-Ich“, „Ich“ und „Es“ in der Form aneignen, dass sich das Ich zwischen dem Über-Ich und dem Es befindet. Das Über-Ich kann nur entweder verneinen oder nicht-verneinen, das Es nur entweder bejahen oder nicht-bejahen und das Ich kann nur entweder bejahen oder verneinen, aber nicht nicht-bejahen oder nicht-verneinen.

Über-Ich, Ich und Es als Teile einer Ja-Nein-Struktur:

A. Nein

B. Über-Ich: Nein und Nicht-Nein

C.I. Ich: I. 1. Nein 2. Ja

C.II. Ich: II. 1. Ja 2. Nein

D. Es: Ja und Nicht-Ja

E. Ja

Vielleicht können wir mit dem Achsenkreis auch die Verklammerung zwischen Volk und Nationalismus sowie Führer und Sozialismus aus meinem Modell zur Epoche des Nationalsozialismus, das ich in meinem zweiten Artikel über die Nazis vorgestellt habe, besser verstehen. Wenn wir eine (auch wenn nicht genaue) achsensymmetrische Anordnung an der horizontalen Pfeilgerade besäßen, könnte es diese Verklammerung gar nicht geben. Wir sehen auch, was bei Eckart fehlt: die sich senkrecht gegenüberliegenden Felder von Wertbejahung(Hegel) und Wertverneinung(Nietszche). Kann Eckart alle sein? Kant und Schopenhauer erwähnt er selber. Heidegger folgte seinen Spuren und Stirner könnte er vielleicht noch sein, ohne ihn ganz zu verstehen (oder überhaupt gelesen zu haben). Aber Nietzsche und Hegel, die konnte er wohl nicht in sein „Weltbild“ bringen. Nietzsche ist zu destruktiv und Hegel zu systematisch, konstruktiv. Diese beiden Felder standen also offen für fremde Besetzungen(Besatzungen?). In meinem Modell in jenem Artikel: das Feld von Nietzsche konnte vom Nationalsozialismus zusammengequetscht werden und das Feld von Hegel vom Faschismus. Aber war das die Schuld von Eckart?

Nun ist Eckart ein Mensch. Immer wieder heißt es in seiner Rezeption des Alten Testaments: guck dir die bösen Juden an, die und die haben sie ausgerottet und sind noch stolz darauf und nennen stolz die Namen der Opfervölker! Obwohl es Eckart oft sicher an profundem Wissen mangelt, sind seine Worte sehr ernst zu nehmen. Wer z.B. sein Eingehen auf die Ritualmordlegenden(a.a.O.) als abstrus und total volksverhetzend in jeder Form abtut, sollte sich die Zukunft dieser Zeit mit der jüdischen Erfindung der Antibaby-Pille mit ihrer massiven gesellschaftsverändernden Wirkung vor Augen führen. Mit dem „hemmungslosen Willen zum nichtigen Dasein“ könnte auch das häufige Benutzen des Handys, die Teilnahme an digitalen „sozialen Netzwerken“, das Googlen von Begriffen am Computer gemeint sein. Nur einige nichtige Beispiele(vielleicht nicht alle immer gleich nichtig) . Also auch wenn Eckart in seiner Geschichtskenntnis auf falschen Spuren sein sollte, liegt er doch praxeologisch oft richtig(zumindest was das Aufzeigen von gefährlichen Problemlagen angeht). Und viele geschichtliche Zusammenhänge liegen wirklich im Dunkeln. Und Eckart besitzt schon einige intakte Instinkte.

Nun kann man die Worte von Eckart auch als die Beharrung auf einer geistigen Auseinandersetzung deuten. Die Zukunft seiner Zeit behandelte die Juden nicht gnädig. Wenn Angehörige der eigenen Glaubensgemeinschaft in Massen (von uns Deutschen) ins Gas geführt werden, so stellt das sicher eine Katastrophe dar. Der zweite Weltkrieg war auch z.B. für die Russen und auch für uns Deutsche eine Katastrophe. Aber auch für die Zukunft der Welt insgesamt in Anbetracht der Alternativen (möglicher multipolarer Atomkrieg)? Welche Chancen hat man? Die Thule-Gesellschaft wollte die Juden nur vertreiben. Eckart hatte zu ihr enge Kontakte. Durch solch ein Vorhaben wäre ein starker Druck zur Schaffung von territorialen Möglichkeiten für die Aufnahme von Juden vor allem natürlich im Gebiet des jetzigen Israel entstanden. Dann wären die Briten zuständig gewesen, um das mit der Bevölkerungsrealität in diesem Gebiet zu harmonisieren. Also die Geschichte war den Juden in der Nazi-Zeit nicht gnädig. Jedoch danach auf einmal schon. Natürlich können sie auf eigene Anstrengungen verweisen. Sie haben es selber gemacht. Es waren nicht wir Deutschen(so können wir daran auch nicht schuld sein). Aber komischerweise ist nach dem Zweiten Weltkrieg eine Konstellation entstanden, wo es alles auf einmal ganz schnell gehen konnte. Warum also vorher nicht??

Die Fluchtwinkel der Eckartschen politischen Erzählung sind der Heldenmut und Opfermut. Deshalb würde jede Erziehung des Volkes zur Politik zur Verflachung führen. Eine richtige Ideologie hat Eckart wohl also nicht. Obwohl ich das noch nicht abschließend beurteilen kann. Er soll ja auch nie Mitglied der NSDAP gewesen sein. Er wollte sich ja auch an keine Partei hängen. Er denkt also quasi poetologisch in Rollen(Helden = Protagonisten) und in Handlungsabläufen(Opfer <-> Katharsis). Aber wer schreibt denn die Handlung, wenn nicht er selber? Als Kriegerdichter mobilisiert er u.a. selber. Als Dichterpriester polemisiert er u.a. selber. Er ist also selber der Held, der einen Monolog führt oder in einen Dialog verwickelt ist. Es gibt zwar unterschiedliche Perspektiven, aber keine Handlungsentwicklung im eigentlichen Sinne. Unser Held droht also zum Opfer zu werden, bevor es eigentlich losgeht. Unrecht hat Eckart eigentlich nicht. Aber will das Volk seine eigene Geschichte nicht selber schreiben? Dafür braucht es in der einfachsten Weise einen Protagonisten, der Eckart nicht mehr sein kann, weil er zu alt und in einer anderen Zeit imaginär verwurzelt ist. Heldenmut per se wird scheitern. Opfermut per se macht keinen Sinn. Es fehlen also die mit Sinn gefüllten Etappen einer moralisch aufwühlenden Handlung. Hitler, der Protagonist (außerhalb) von Eckart jedoch verselbständigt sich, verfolgt plötzlich eigene Ziele, kein Golem, der sich seine Ziele von Anderen einprogrammieren lässt. Die letzten Fotos von Eckart zeigen einen verbrauchten Menschen. Hitler hat sich seine eigenen Gedanken gemacht und zieht Schlussfolgerungen radikal ohne jeden Skrupel. Das Ziel der Handlung steht schon fest. Solange er breite Unterstützung genießt(und er weiß wie), kann er den Weg dorthin bis zum Ende weiter gehen. Am Ende wird er selber auf der Strecke bleiben. Wie ein Auto, dem der Sprit ausgegangen ist.

Was kann nun die Lösung für einen Ritter sein, der kein Ritter mehr sein darf? Wenn es der Kriegerdichter nicht ist, ist es dann vielleicht der Dichterkrieger? Also der Dichter, bei dem der Krieg im Inneren stattfindet? Wenn es der Dichterpriester nicht ist, ist es vielleicht der Priesterdichter, der den Leser den Sinn des Textes selbst entwerfen lässt? Oder liegt der Fehler schon generell in der Aufspaltung des Ritters in einen Krieger und einen Priester? Am Ende der Handlung müssen Krieger und Priester wieder zum Ritter werden. Weil der Ritter schon kein Krieger mehr ist und noch kein Priester.

Seine Sicht zur Weltbejahung und Weltverneinung kann ich durchaus mit meinem Genese-Modell in Einklang bringen. In der Phylogenese als der Logik gibt es in meinem 3×3-Tabellenmodell der Genese in der ersten Zeile die Felder „Selbst“, „Leben“ und „Zeit“. Diese sollte man bejahen. Diese zu bejahen ist gut und sie zu verneinen ist schlecht. Man sollte das eigene Selbst nicht verleugnen, das Leben bejahen und man sollte sich den Problemen der Zeit stellen. In der Soziogenese als der Erotik in der dritten Zeile gibt es die Felder „Feld“, „Sinn“ und „Raum“. Diese sollte man verneinen und nicht bejahen. Sie zu bejahen ist schlecht und sie zu verneinen ist gut. Das Feld kann ein ganz Anderes sein, der Sinn reicher und der Raum weiter. In der zweiten Zeile der Ontogenese als der Ethik finden wir die Tendenz dazwischen wieder. Die Felder sind dort „Welt“, „Wert“ und „Werk“. Wenn ihre Bejahung abnimmt und ihre Verneinung zunimmt, ist das gut. Das Gegenteil ist schlecht, aber nicht ihre Bejahung an sich. Nur ihre Bejahung zum Ende ist schlecht. Nun ist das erste Feld „Welt“ eines mit einem konkreten Bezug zum Allgemeinen und das letzte „Werk“ eines mit einem konkreten Bezug zum Speziellen. Wir können nicht die ganze Welt herstellen. Jedes Produkt ist singulär. So wird sich die zum Ende gute Wertverneinung auch nicht auf die allgemeinsten Werte beziehen, sondern auf jene, die sich zwischen einem allgemeinen und einem speziellen Bezug befinden.

Das könnte zeigen, dass Eckart durchaus ein weitsichtiger Denker war und über seine Zeit hinaus relevante Aussagen treffen konnte. Zumindest kann ich nicht sehen, dass ich – außer einem genetischen Zusammenhang – noch etwas hinzufügen musste. Allerdings nimmt in meinem Modell die Weltverneinung ideal immer weiter zu, beginnt also bei fast Null. Sie ist also weder gleichbleibend noch zu Anfang massiv. Einen Heldentod in einem Angriffskrieg zu sterben, den man nicht gewinnen kann, ist damit also nicht gemeint. Die Nazis glaubten jedoch, dass sie ihn gewinnen konnten. Nachher ist man immer schlauer. Und Mann Eckart schon vorher? Hitler ohne Eckart fast wie Wilhelm II. ohne Bismarck? Bei der Welt-,Wert- und Werkbejahung ist es ideal genau umgekehrt: zuerst fast absolut und zuletzt fast bei Null. Mit positiver Energie ans Werk und zuletzt fast wieder alles neu machen wollen. Weil z.B. nun ganz andere Ziele durch viel bessere Mittel erreicht werden können. Oder einfach loslassen können. Ein Besitz der Allgemeinheit. Nun gehört es euch, allen. Bzw. nur denen, die es verstehen können. Nur einem selber?

Nun ist es kein Problem, zur idealen Konstellation von z.B. „Weltverneinung nimmt zu und Weltbejahung nimmt ab“ die nichtidealen Konstellationen darunterzufügen. Ganz unten wäre dann „Weltverneinung nimmt ab und Weltbejahung nimmt zu“. Es gibt tatsächlich 8 Möglichkeiten unter der idealen (9.) mit der letztgenannten ganz unten. Also insgesamt neun. Bezüglich 2. bis 8. sind zwei sich ergänzende Modelldarstellungen notwendig. Bei der 5. eigentlich drei, weil man die zwei noch in einer dritten synthetisch-ideal zusammenfügen kann. Wenn man diese Möglichkeiten gegenüberstellen würde, hätte man Oppositionen: 1. vs. 9., 2. vs. 8., 3. vs. 7, 4. vs. 6. 5. vs. 5. . Also die fünfte Konstellationen muss sich selber gegenüberstehen. Nun könnte man diese Konstellationen auch wieder auf die Weltpersonen beziehen. Dann würde tatsächlich der Ritter dem Juden gegenüberstehen! Wie lustig. Das Problem gelöst!? Wie der Priester auch dem Muslim, der Denker auch dem Ketzer und der Amerikaner auch dem Krieger und der Werter sich selbst.

Wie aber kann der Werter werten, wenn er sich selbst konkret als Feind und nicht nur in der Imagination gegenübersteht. Und wie kann der Amerikaner dem Krieger an sich gegenüberstehen, wenn der Krieger strukturell im Amerikaner enthalten ist. Und wie kann der Denker dem Ketzer gegenüberstehen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wenn sie doch beide einer Gebots-Ordnung zugehören. Die einzige Opposition, bei der die „höherstehende“ Figur keinen Hinweis bekommt, der sie stutzig machen könnte, ist die zwischen dem Ritter und dem Juden. Dem Priester ist zuzutrauen, dass er das ganze Feld überschaut. Die allmähliche philosophische und geistes- und sozialwissenschaftliche Evolution nach Eckart ist interessant. Vor allem natürlich nach dem zweiten Weltkrieg. Ich denke nur an Lacan und auch den Konstruktivismus. Zwei Denktraditionen, die ich rezipiert habe. Und ich habe auch Schlussfolgerungen gezogen. Das heißt aber nicht, dass man sie unbedingt heute noch braucht. Nur die Philosophen, Geistes- und Sozialwissenschaftler vielleicht doch!

Man kann diese neun Konstellationen in einem Koordinatenkreuz darstellen. Dabei gibt es in der Vertikalen drei Positionen: Oben, Mitte, Unten.

9. Konstellation: von unten aufsteigende Gerade der Weltverneinung; von oben absteigende Gerade der Weltbejahung

8. Konstellation: a. von unten aufsteigende Gerade der Weltverneinung; unten horizontale Gerade der Weltbejahung; b. von oben absteigende Gerade der Weltbejahung; oben horizontale Gerade der Weltverneinung

7. Konstellation: a. von unten aufsteigende Gerade der Weltverneinung; in der Mitte eine horizontale Gerade der Weltbejahung; b. von oben absteigende Gerade der Weltbejahung; in der Mitte eine horizontale Gerade der Weltverneinung

6. Konstellation: a. von unten aufsteigende Gerade der Weltverneinung; oben horizontale Gerade der Weltbejahung; b. von oben absteigende Gerade der Weltbejahung; unten eine horizontale Gerade der Weltverneinung

5. Konstellation: a. oben eine horizontale Gerade der Weltverneinung; unten eine horizontale Gerade der Weltbejahung; b. unten eine horizontale Gerade der Weltverneinung; oben eine horizontale Gerade der Weltbejahung; c. in der Mitte sowohl eine horizontale Gerade der Weltverneinung als auch eine horizontale Gerade der Weltbejahung

4. Konstellation: a. von oben absteigende Gerade der Weltverneinung; unten eine horizontale Gerade der Weltbejahung; b. von unten aufsteigende Gerade der Weltbejahung; oben eine horizontale Gerade der Weltverneinung

3. Konstellation: a. von oben absteigende Gerade der Weltverneinung; in der Mitte eine horizontale Gerade der Weltbejahung; b. von unten aufsteigende Gerade der Weltbejahung; in der Mitte eine horizontale Gerade der Weltverneinung

2.Konstellation: a. von oben absteigende Gerade der Weltverneinung; oben eine horizontale Gerade der Weltbejahung; b. von unten aufsteigende Gerade der Weltbejahung; unten eine horizontale Gerade der Weltverneinung

1.Konstellation: von unten aufsteigende Gerade der Weltbejahung; von oben absteigende Gerade der Weltverneinung

Eine andere Möglichkeit, die Genese-Felder bejahungs-/verneinungsmäßig auszufüllen, wäre, sie nach dem Genesefortschritt abzuhaken, so dass letztlich alle Feldinhalte bejaht werden, die Zunahme der Bejahung immer gut ist. Ungefähr nach dem Motto „alles hat seine Zeit“. Diese Möglichkeit ist mir jedoch nicht einsichtig. Oder friert irgendwann für einen längeren Zeitraum die Expansion des Universums ein, bevor alles wieder zurückgeschluckt wird? Kann der Sinn nicht reicher werden, das Feld sich nicht verändern? Das Ja und das Nein müssen als freie Entscheidungen des Willens noch Bedeutung behalten.

Wenn die Ausfüllung der dritten Zeile des Genesemodells(also der Felder „Feld“, „Sinn“ und „Raum“) mit Jas nun für die 1. Konstellation charakteristisch wäre, wie müssten dann für die 8 anderen Konstellationen die unteren drei Felder dieses Modells ausgefüllt werden und geht das auch nur so nacheinander?

  1. Konstellation: Feldbejahung; Sinnbejahung und Raumbejahung
  2. Konstellation: Feldbejahung und Feldverneinung(je zur Hälfte); Sinnbejahung und Raumbejahung
  3. Konstellation: Feldverneinung; Sinnbejahung und Raumbejahung
  4. Konstellation: Feldbejahung und Feldverneinung(je zur Hälfte); Sinnbejahung und Sinnverneinung(je zur Hälfte); Raumbejahung
  5. Konstellation: Feldverneinung; Sinnbejahung und Sinnverneinung(je zur Hälfte); Raumbejahung
  6. Konstellation: Feldverneinung; Sinnverneinung und Raumbejahung
  7. Konstellation: Feldverneinung; Sinnbejahung und Sinnverneinung(je zur Hälfte); Raumbejahung und Raumverneinung(je zur Hälfte)
  8. Konstellation: Feldverneinung; Sinnverneinung; Raumbejahung und Raumverneinung(je zur Hälfte)
  9. Konstellation: Feldverneinung; Sinnverneinung und Raumverneinung

Und sind nun diese Konstellationen die entsprechenden zu den Konstellationen darüber in der 2.Zeile dieses Modells und würden dann diese Konstellationen den Welt-Personen entsprechen und was würde das u.a. kosmologisch für diese bedeuten?

Man könnte die Transformation von der 1.Konstellation zur 9. Konstellation auch anders bewerkstelligen, nämlich die Neins in jener 3.Zeile des Genese-Modells nicht von vorne, sondern von hinten auffüllen. Dann hätte man tatsächlich etwas ganz Anderes vor sich. Aber was würde das bedeuten? Die Evidenz der Detailanalyse der Welt-Personen würde in jedem Fall dagegen sprechen. Nur ein Beispiel: die 6.Konstellation als die Welt-Person des Ritters aufgefasst. Zur möglichen Falsifizierung! Die Neins wie oben von vorne aufgefüllt bedeutet, dass der Raum für ihn nicht weiter wird. Tatsächlich will der Ritter den Wettstreit ja gewinnen. Dafür darf er weder ausscheren noch fliehen. Ebenso ist es bei dem Raumaspekt mit dem Krieger(siehe 3. Konstellation) der Fall. Das Schlachtfeld kann größer werden, aber es bleibt das Schlachtfeld. Das Feld jedoch verändert sich mit jedem Moment bzw. es kann sich verändern.

Wenn nun jene Reihenfolge oben stimmt, hat das weitreichende strukturelle Implikationen. Denn wenn auf das Nein wieder ein Ja folgt, kann wieder ein Anschluss zu den Jas am Anfang gefunden werden. Das Ende kann zum Anfang zurückgebogen werden und damit würde uns Hegels Dialektik wohl auch futsch gehen. Für die betreffenden Konstellationen. Jede Konstellation verhält sich hier auf interessante Weise anders. Worauf hier nicht näher eingegangen werden muss.

Es ist zu bedenken, dass Hitler 21 Jahre jünger als Eckart war und somit schon praktisch einer neuen Generation zugehörte. Eckart erkannte Gemeinsamkeiten zwischen seiner und der jüdischen Kultur. Nun wurden diese, also die „Weltbejahung“, von diesen unterschiedlich bewertet. Eckart ersetzt den „Juden“ fast durch „Weltbejahung“, die er aber geringer schätzt als die „Weltverneinung“. In der Logik der obigen Konstellationen würde sich das komplizierter darstellen. Und wenn man die 4. Konstellation mit dem Judentum gleichsetzt und die 9. Konstellation mit jener u.a. Deutschlands (oder damals nur Deutschlands?), dann gibt es in der dritten Zeile zwei Felder mit nur halber Übereinstimmung, was die für die Analyse notwendige Terminologie angeht(aber nicht die Struktur!) und ein Feld, wo es auch bezüglich der verwendeten Terminologie nur Gegensatz gibt. Eine Raumverneinung würde das Judentum dann überhaupt nicht kennen und ihre Raumbejahung würde unserer Raumverneinung entgegenstehen.

(wird später fortgesetzt und überarbeitet)