Eigene Filmkunst

Ideen besitze ich genug. Jedoch keine Geldgeber und kein Equipment. Spielfilme und historische Dokumentationen (u.a. auch Regional- und Geistesgeschichte) würden mich interessieren.

Es gibt ja auch Spielfilme über geschichtliche Ereignisse, Personen, etc. . Mich interessieren zwar alle Spielfilm-Sujets. Doch durch meine geschichtlichen Forschungen bin ich in besonderem Maße Experte bezüglich bestimmter Themen.

Z.B. würde mich ein Spielfilm über „Henning Brabandt“ interessieren. Die komplexe Vorgeschichte zur Hinrichtung auf dem Hagenmarkt habe ich schon eingehend studiert. Bin aber auch hier noch nicht am Ende angelangt. Zur Zeit lese ich ein Buch über die Einbürgerung Hitlers durch den Freistaat Braunschweig. Der Film über „Henning Brabandt“ würde dann ein größeres Budget verschlingen als ein Film „Führerstreich“(Schildführerstreich?) über die Vorgänge der Einbürgerung Hitlers, die man in Innenräumen mit viel Dialog vielleicht auch in Form eines Kammerspiels inszenieren könnte.

Die Frage ist natürlich, ob das die Themen sind, die aktuell den Nerv der Zeit treffen. Ich hätte auf jeden Fall Interesse und auch viel Hintergrundwissen.

Das Buch über die Einbürgerung Hitlers ist von Ulrich Menzel. Ich würde das Thema etwas anders angehen. Aber ich weiß zu dem Thema auch noch nicht genug. So viel Quellenarbeit wie Herr Menzel zu dem Thema habe ich auch nicht vor, in Kürze zu leisten. Einseitigkeiten und Schwächen seines Buches werde ich erst benennen, wenn ich mich besser auskenne. Sind die Seitenhiebe auf Ernst-August Roloff auch durch die fachliche Konkurrenz zu seinem gleichnamigen Sohn motiviert? Muss man gleich tendenziös gegenüber Hitler urteilen, weil er eine fragwürdige historische Gestalt war, deren politisches Handeln sehr viele Opfer gefordert hat? Warum nicht zuerst objektiv herangehen und dann urteilen? Wenn man gleich urteilt, welcher Raum bleibt dann noch für die objektive Auseinandersetzung? Mich interessiert die historische Gestalt Hitlers sehr. Vor allem die Frage: warum Hitler? Warum konnte gerade dieser Mensch in jener historischen Konstellation eine solche Wirkung entfalten? Gibt es dafür auch kosmologische Gründe? Bezüglich des Kosmos der Gesellschaft, der Gesellschaften. Logisch ist da noch etwas herauszuholen.

Eine entscheidende Frage, die ich mir schon jetzt stelle: wie einzigartig war die Chance, die die NSDAP-Regierungsbeteiligung in Braunschweig bot? Wenn die Wahlerfolge der Nazis doch zunahmen. War es nur eine Frage des Zeitpunkts? Dadurch könnten natürlich die Geschehnisse in Braunschweig historisch weniger bedeutsam und das Buch von Menzel weniger wichtig werden. Es geht ja letztlich nur um einen willkürlichen bürokratischen Akt, der durch eine NSDAP-Regierungsbeteiligung möglich wird. Je größer die Bedeutung der Region, desto mehr konnten die Nazis ihre Macht demonstrieren. Aber unbedingt notwendig für die Einbürgerung und somit für die Weiterverfolgung der legalen Schiene war sie nicht. Wie singulär sind historische Chancen?